Zucht und Züchter

"Züchter" kann sich jeder nennen. Ebenso ist der Begriff "Papiere" eine dehnbarer Begriff.

Deshalb hier eine paar Anmerkungen dazu.

 

Züchter

Unter einem Züchter versteht man in der Regel eine oder mehrere Person(en), die sich einer Rasse verschrieben haben und diese weiterentwickeln wollen. Sie suchen also typische Hunde dieser Rasse aus, die die gewünschten Merkmale in Bezug auf Aussehen und Verhalten zeigen. Die Elterntiere haben dies auf Ausstellungen und evtl. Prüfungen gezeigt und bestätigt bekommen.

Ein Wurf wird sorgfältig nach besten Wissen und Gewissen groß gezogen, die Welpen werden sorgsam geprägt und regelmäßig dem Tierarzt vorgestellt.

 

Ist der Züchter einem Verband angeschlossen, so gelten für ihn die Regeln dieses Verbands. Er muß seine Zuchthunde auf Ausstellungen präsentieren, je nach Verband auch auf Prüfungen (bei Settern auf Jagdprüfungen).

Bei vielen Rassen müssen die Elterntiere auf bestimmte, vererbbare Krankheiten untersucht werden. Beispiel dafür ist HD (Hüftdysplasie), ED (Ellenbogendysplasie), Augenkrankheiten, Taubheit (z.B. beim Englisch Setter).

Beide Elterntiere müssen die Zuchtzulassung erwerben und vor dem Deckackt muß die Wurfplanung angemeldet und genehmigt werden. Die Aufzucht wird von beauftragten und geschulten Personen überwacht und abgenommen.

 

Sind alle Vorgaben erfüllt, erhalten die Welpen Ahnentafeln, auch "Papiere" oder "Pedigree" genannt.  

 

Ahnentafeln ("Papiere")

Die Ahnentafeln, auch "Papiere" oder Pedigree genannt, werden von dem jeweiligen Zuchtverband /-Verein ausgestellt.

Hier finden sich Angaben zu den Vorfahren des Hundes, sein Züchter, der Verband und der/die Dachverbände, Zuchtbuchnummer, Tätowiernummer usw.

Für die Richtigkeit der Angaben bürgt der Verband.

Die Ahnentafel gehört zum Hund und muß bei Verkauf mit gegeben werden.

 

 

Bei unseriösen "Züchtern" können die Ahnentafeln durchaus auch auf dem heimischen PC erstellt worden sein. Sie sagen dann gar nichts aus und dienen nur der Preissteigerung für den Hund (Papier ist geduldig, und niemand hat die Angaben überprüft).

 

 

Es gibt Hunderassen, wie den Harzer Fuchs, die (noch) nicht von der FCI anerkannt werden.

Die Zuchtverbände dieser Rassen sind ein Sonderfall.

 

 

Zuchtverbände im FCI

Der FCI ist der große europäische Dachverband rund um das Hundewesen (Zucht, Ausstellung, Sport und Prüfungen).

Deutschland wird dort vom VDH (Verband deutsches Hundewesen) vertreten.

Unter dem VDH sammeln sich alle deutschen Zuchtverbände, die die FCI anerkennen, ebenso die Hundesportverbände und der JGHV.

 

Für Setter sind hier Mitglied:

  • Verein für Pointer und Setter
  • Club für Gordon Setter Deutschland
  • Club für Englisch Setter Deutschland
  • Club für Irish Setter Deutschland

Züchter, die in einem dieser Verbänden angeschlossen sind, dürfen mit dem jeweiligen Emblem, sowie mit dem Zeichen des VDH und FCI werben. (Steht auch auf der Ahnentafel).

 

Vereine / Verbände und Züchter, die nicht dem VDH / FCI angeschlossen sind, werden von diesem als Dissidenz(verein) bezeichnet.

 

Zucht außerhalb der FCI

Zucht und Zuchtvereine außerhalb von FCI / VDH lassen sich im Bereich der Setter nur schlecht in eine Topf werfen.

 

So gibt es Vereine mit strengen Regeln und Auflagen, die auf den ersten Blick einen guten Eindruck machen, zB. der Verein der Setterfreunde VDS e.V. , www.setter.de

(Anmerkung von der Verfasserin: dieser Eindruck basiert auf der Internetseite, da ich aufgrund der Entfernung den Verein leider nicht persönlich kenne).

 

 

Andere Vereinigungen haben einen schalen Beigeschmack. Sie suchen sich Namen und Abkürzungen, die dem FCI / VDH sehr ähnlich sind, die Zuchttiere müssen keine Voraussetzungen erfüllen (wie z.B. HD-Untersuchung), es gibt keine Kontrollen, wie oft ein Zuchttier eingesetzt wird. So finden sich hier häufig sogenannte "Hundevermehrer", Massenzüchter und dubiose Importeure von Welpen.

Möchte man hier einen Welpen kaufen, so kann man oft die Mutter nicht sehen, man muß sich sofort entscheiden, die Welpen machen einen kranken oder ungepflegten Eindruck. Teilweise hat der Verkäufer nicht nur eine Rasse, er bringt 1-2 Welpen direkt nach Hause oder man trifft sich auf einem Parkplatz.

 

Hier ist nicht nur Vorsicht geboten - man sollte die Finger weg lassen!!

 

Siehe auch TASSO - Aktion Wühltischwelpen: www.tasso.net