Tunierhundesport

Seit den Anfängen vor über 30 Jahren hat sich der Turnierhundsport inzwischen zu einer festen Größe im Angebot vieler Hundesportvereine entwickelt. Seine passende Kurzbeschreibung dürfte wohl "Leichtathletik mit Hund" lauten.
Ein Grund für den Erfolg: THS ist grundsätzlich bis auf wenige Ausnahmen für Menschen jeden Alters und für Hunde aller Rassen möglich.

Unter dem Oberbegriff werden, ähnlich wie in der Leichtathletik, eine Reihe von eigenständigen Disziplinen zusammengefasst.

 

Egal welche der Disziplinen trainiert oder im Wettkampf ausgetragen wird – ausschlaggebend ist immer die Geschwindigkeit des Hundehalters. Anders als beim Agility hat der Hund die ihm gestellten Aufgaben immer an der Seite seines Menschen zu bewältigen. Im Gegenteil, beim Hürdenlauf zum Beispiel gibt es sogar Strafpunkte, wenn sich der Hund mehr als eine Leinenlänge (1m) von seinem Menschen entfernt,

Die Zulassungsbestimmungen setzen ab 2007 eine bestandene Begleithundeprüfung des Hundes voraus. Der Hundehalter muss vom Alter her in der Lage sein seinen Hund selbst an den Start zu bringen.
Auch hier herrscht Tätowier- oder Chippflicht des Hundes, was ja schon das Ablegen der BH Prüfung erfordert.



Neue Tunierordnung

Ab dem 1.4.2013 gibt es eine neue Tunierordnung. So gibt es jetzt auch 3 Leistungsklassen, die Altersklassen bei den Menschen wurde neu geregelt und verschiedene andere Dinge haben sich geändert. Mehr dazu findest du unter:

http://www.dhv-hundesport.de/file/d7ea771b3928fb240139d56e8a080abf.de.0/aenderungen_vdh_ths_po_04_2013.pdf

 

 

 

Vierkampf

Vierkampf

Die Königsdisziplin in dieser Sportart, oder anders gesagt: was der Zehnkampf in der Leichtathletik darstellt, ist der Vierkampf im Bereich Turnierhundsport.
Insgesamt gehören die Übungsteile: Gehorsam, Hindernislauf, Slalom und Hürdenlauf zu dieser Art Körperertüchtigung für Mensch und Hund.
Um diese Sportart für alle gleich interessant zu machen gibt es die Unterteilung
in Vierkampf 1 + 2. Ab 2013 gibt es 3 Klassen.
Beim Vierkampf 1 ist natürlich auch schon sportliches Engagement gefordert, aber wem das noch zuwenig ist der kann sich beim Vierkampf 2 so richtig verausgaben.

1. Gehorsamsübung
Ohne Gehorsam läuft im Hundesport gar nichts, also gehören z. B. die Leinenführigkeit, Freifolge, Sitz- und Platzübung dazu.
Beim Vierkampf 2 gibt es von vorneherein nur die Freifolge, sowie zusätzlich die Stehübung mit Abrufen des Hundes.

Beim Vierkampf 3 wird alles im Laufschritt gemacht.

 
2. Hürdenlauf
Der Hürdenlauf verlangt vom Hundesportler gleich zwei Anforderungen: Schnelligkeit und Schnellkraft.
Während wir als Menschen dieses trainieren müssen, bringt der Hund solche Voraussetzungen in aller Regel schon mit.
Im Vierkampf 1, also der "Einsteigerklasse" haben Hund und Hundeführer eine 50 Meter lange Sprintstrecke gemeinsam und parallel zu bewältigen, wobei der Hund drei Hürden in Höhe von 40 Zentimetern zu überwinden hat. Die Gesamtzeit von 2 Durchgängen fließt in die Gesamtwertung ein.
Der Hürdenlauf des Vierkampf 2 besteht aus nur einem Durchgang auf einer Strecke von 2 mal 40m, garniert mit insgesamt 6 Hürden. Die Anforderungen an die Sportlichkeit des Hundeführer werden hier gesteigert. Im Vierkampf 2 muss der Mensch ebenfalls die Hürden bewältigen. Ja und da können beide Fehler machen, Zeit- wie Gerätefehler. Hundesportler und Hund müssen auch hier zeigen, dass sie ein Team sind.

3. Slalomlauf
Es ist schon faszinierend, sich das gekonnte Zusammenspiel von Mensch und Hund anzuschauen, wenn sie gemeinsam den 75 Meter langen und mit 1,40 Meter breiten Slalomtoren im Zick-Zack-Kurs bewältigen. Um Strafpunkte zu vermeiden, müssen Hundeführer und Hund die Tore passieren und keine Stange auslassen. Zwei Wertungsdurchgänge fließen in die Ergebnisermittlung ein.


4. Hindernislauf
Auch diese Strecke ist wieder 75 Meter lang, aber wie zum Beispiel eine Joggingstrecke mit Hürden, Treppe oder Tunnel, einem 65 Zentimeter hohen Laufsteg, einem Reifen, einem Hoch-Weit-Sprung, etc. erklettern oder durchkriechen die Hunde diese, der Hundesportler darf hingegen neben den Geräten laufen.
Kaum zu glauben, aber trotz aller zu überwindenden Hindernisse ist der Hund meistens noch eher am Ziel als Herrchen/Frauchen und die ringen - dort angekommen - ganz schön nach Luft, spätestens nach dem zweiten Wertungsdurchgang.

Geländelauf

Geländelauf 2.000 und 5.000 Meter

Da fast jeder gesunde Hund, egal ob Rassehund oder Mischling, groß oder klein, von sich aus die Voraussetzungen zum Lauftraining mitbringt, ist der Einstieg in diese THS Disziplin verhältnismäßig einfach. Der Geländelauf ist nicht nur ein Erlebnis für beide, sondern fördert auch die Gesundheit und das körperliche Wohlbefinden, den Ausgleich zu der oft monotonen Tätigkeit im Berufsleben. Geländelauf mit dem Hund ist so richtiges Abschalten von den vielen Dingen des Alltags. Die Laufstrecke, häufig durch Wald und Flur und selten asphaltiert, wird mit angeleinten Hund bewältigt. Im Idealfall läuft der Hund ohne zu ziehen oder zu zerren an lockerer Leine neben seinem Zweibeiner. Auch hier sind - wie in den anderen Disziplinen - Gehorsam und sozialverträgliches Verhalten des Hundes Grundlage und Garant für Spaß und Erfolg.

CSC

CSC – Combinations – Speed – Cup

Wenn ein CSC-Parcours aufgebaut wird, gibt es richtige Wettkampfstimmung. Drei Hundeführer sind mit ihren Hunden am Start. Hier geht es um Tempo, Gehorsam, Sozialverträglichkeit der Hunde - trotz hoher Anspannung - und um Führigkeit. Der Parcours ist in drei Sektionen, gespickt mit Hindernissen, Slalomtoren und Wendestangen aufgeteilt und jeder Hundeführer steht mit seinem Hund an der ihm zugewiesenen Startposition und darf dort erst loslaufen, wenn der vorherige Läufer sein Ziel erreicht hat. Ähnlich den Staffelläufen in der Leichtathletik, jedoch ohne Staffelübergabe, laufen die Spielregeln des CSC.

Hindernislauf

 Der Hindernislauf besteht aus 1/4 des Vierkampfes, nämlich der Hindernisbahn.

Wie oben beim Vierkampf beschrieben gilt es eine Strecke gespickt mit verschiedenen Hindernissen zu bewältigen. Genau genommen 2 mal!

Ein idealer Einstieg für Anfänger im THS, um Turnierluft zu schnuppern.

Shorty

Der Shorty lässt sich am besten als Kurzbahn CSC bezeichnen.

Zwei sich kreuzende Hindernisbahnen stellen die Anforderung an die Teams dar. Durch die im Gegensatz zum CSC reduzierte Grundanforderung an den Ausbildungsstand von Hund und Hundeführer wird auch mit dem Shorty die Hemmschwelle zum Einstieg in den Wettkampfsport nach unten verschoben. Auf der anderen Seite eignet sich der Shorty, bedingt durch den geringen Platzbedarf des Parcours, auch für die Durchführung in Hallen.

QSC

QSC - Qualifikations-Speed-Cup oder Desk to Desk

Eine weitere Variation des Themas Turnierhundsport wird mit dem QSC demonstriert. Zwei Teams Mensch/Hund kämpfen auf parallelen, baugleichen Hindernisrundparcours um den Sieg. Im k.o.-System Sieger gegen Sieger, wird so der Tagesbeste ermittelt.
Spätestens bei dieser Disziplin wird nicht nur von den Teilnehmern körperliche Fitness verlangt. Das Publikum als leistungsförderndes Element ist aus dem Turnierhundesport nicht wegzudenken. Schon manch einer kam heiser nach Hause.


Quelle dieser schönen Beschreibung des Tunierhundesport:

www.vdh-schriesheim.de 

Danke für die Erlaubnis!